In dem Dorf versteckt in den armenischen Bergen gab es keine Kirchtürme keine Gräber und
auch keine Mauern oder Zäune die einem Menschenleben Grenzen setzten. Die Bewohner huschten
hier wie Eidechsen von einem Steinhaufen zum nächsten besser verborgen als unterirdische
Quellen. Niemand wusste von der Existenz dieses Ortes. Sogar die Zeit fürchtete sich davor ihn
zu betreten.Zuwachs brachten dem Dorf nicht die Geburten sondern die Fahrten Haruths in die
Welt. Stets fand er einen Mensch der vor der Ausweglosigkeit stand: vor dem Gesetz den Türken
der Ehefrau oder sich selbst.Auch Nachschun brachte er von einer seiner Fahrten mit. Sie trug
nicht nur die Erinnerungen an die türkischen Mörderbanden in ihrer Seele sondern auch die
Folgen der Grausamkeiten in ihrem Körper. Doch wird im Dorf Platz sein für das Leben? Und wird
die Welt den Menschen hier gestatten dass sie vergessen werden?Susanna Harutyunyan folgt den
Menschen in diesem namenlosen Dorf in der Zeit von 1895 bis 1960. Sie zeigt ein Panorama
beschädigter Seelen und spiegelt in den unterschiedlichen Schicksalen die vielfachen
Brutalitäten des 20. Jahrhunderts in Europa am Beispiel der Menschen in Armenien.