Jakobus Cornelis (J.C.) Bloem (1887 - 1966) wurde in Oudshoorn Niederlande geboren und wuchs
in wohlsituierten großbürgerlichen Verhältnissen auf. Der studierte Jurist Bloem begann schon
früh selbst Gedichte zu schreiben. Zwischen 1921 und 1958 veröffentlichte er vierzehn
Gedichtbände 1947 wurden erstmals seine gesammelten Gedichte herausgegeben die seither
zahlreiche Auflagen erlebt haben. Bloems ästhetisch hochstehende Poesie ist grundiert von dem
Bewusstsein dass wir auf dieser Welt sind um zu sterben. Das Gedicht "Insomnia" aus dem Jahre
1951 ist das beste Beispiel dafür. Die erste Strophe schließt mit der Zeile: "Und jedes Sein
ist für das Nicht-Sein nur erschaffen". Wobei die universelle Thematik in die spezifische
niederländische Landschaft zwischen Meer Dünen Grachten und Kanälen eingebettet ist mitunter
aber auch in das städtische Ambiente so wie in seinem wohl populärsten Gedicht "Die
Dapperstraat" das einen Glücksmoment an einem eher grau-verregneten Morgen in Amsterdam
einfängt. "Seine Gedichte" stellte der niederländische Literaturkritiker Pieter Steinz einmal
treffend fest "in denen es immer leicht zu regnen scheint sind das holländische Pendant zum
Blues." J.C. Bloem gilt als einer der ganz großen modernen Dichter der Niederlande. Er erhielt
zahlreiche Literaturpreise u.a. 1965 mit dem "Prijs der Nederlandse Letteren" für sein
Gesamtwerk den wichtigsten Literaturpreis der Niederlande. In zahlreichen Gemeinden des Landes
sind Straßen und Plätze nach ihm benannt. Im vorliegenden Band haben die Übersetzer Gerd Busse
und Christian Golusda aus den Verzamelde gedichten Bloems eine Auswahl von 52 Gedichten ins
Deutsche übertragen. So lässt sich diese nicht immer leichte Kost wohldosiert über das Jahr
verteilt lesen sozusagen mit einem Gedicht pro Woche.