»Kaum ein anderer Dichter ... hat den eigentümlichen Reiz holländischer Herbst- und
Wintertristesse unter grauem Himmel entlang stiller Kanäle oder in winddurchzausten Dünen
gültiger eingefangen als Bloem ... In Amsterdam unweit von Tropenmuseum und Oosterpark liegt
die Dapperstraat durchaus lebendig doch keine der malerischen Grachten die von
Touristenbooten durchpflügt und von Millionen Smartphones abfotografiert werden. In dieser
unscheinbaren Dapperstraat hatte ... Bloem einen seiner - poetisch - besten Momente... Und wenn
Sie dort einmal entlanggehen sollten finden Sie Bloems fröhliches Menetekel naturgemäß in
großen Buchstaben an eine Häuserwand gepinselt: 'Domweg gelukkig in de Dapperstraat.'« (Dirk
Schümer)Jakobus Cornelis Bloem (1887-1966) wurde in Oudshoorn geboren und wuchs in
großbürgerlichen Verhältnissen auf. Der studierte Jurist veröffentlichte zwischen 1921 und 1958
vierzehn Gedichtbände und gilt heute als einer der ganz großen modernen Dichter der
Niederlande. Seine ästhetisch hochstehende Poesie in der es immer leicht zu regnen scheint
wie der niederländische Literaturkritiker Pieter Steinz einmal schrieb gründet auf seiner
Überzeugung von der Vergeblichkeit des menschlichen Strebens und der Vergänglichkeit des
Seins.Die Übersetzer Gerd Busse und Christian Golusda haben aus den »Verzamelde gedichten« J.
C. Bloems eine Auswahl von 52 Gedichten - für jede Woche eines - ins Deutsche übertragen.