Elene lebt in Tbilisi der Hauptstadt Georgiens. Und Elene liebt eine Frau. Doch das soll
niemand wissen denn das ist auch heute noch gefährlich. Darum lebt Elene allein in der großen
Wohnung die ihr Ex-Mann ihr überließ. Sie teilt sich ihre Tage mit den mühsam in Schach
gehaltenen Schatten ihrer Vergangenheit und lebt ihr eigenbrötlerisches Leben als Übersetzerin
und Lektorin. Gelegentliche Besuche ihrer Freundin stets heimlich ausgeführt stellen die
größte Abwechslung in ihrem eintönigen Alltag dar. Nichts scheint dieses stille Leben aus dem
Gleichgewicht bringen zu können. Bis Elene aus finanziellen Gründen gezwungen ist das zweite
Schlafzimmer ihrer Wohnung unterzuvermieten. Als neue Mieterin zieht Lena bei ihr ein eine
junge Frau - und LGBTQ-Aktivistin. Fortan wird Lena mit ihrer Lebendigkeit Elenes
Aufmerksamkeit und Energie beanspruchen. Denn jedes ausgesprochene Wort jeder Schritt den
Elene auf Lena zu geht fordert äußerste Vorsicht in einer Gesellschaft in der Intoleranz und
Gewalt allzu oft straffrei bleiben. Warum also sollte Elene aus dem Halbdunkel ihrer
verborgenen Existenz heraustreten? In ihrem Debütroman gelingt der georgischen Autorin und
LGTBQ-Aktivistin Magda Kalandadse ein großartiges Kammerspiel über ein Coming Out. Sie schafft
eine Atmosphäre in der die Leser:innen hineintreten in ein Dreiecksverhältnis wenn Elene ihre
Mitbewohnerin Lena beobachtet und die Leser:innen Elene genau dabei zusehen. Die Sprache im
Romanist lebensweltlich direkt und schnörkellos ganz sicher auch ein Verdienst der
Übersetzerin Rachel Gratzfeld die das Werk aus dem Georgischen ins Deutsche übertrug. Die
Covergestaltung übernahm die Züricher Künstlerin Andrea Vollgas (www.vollgas.studio)