Ou(te)r Space: Course as Collective Manifesto enthält die Arbeiten von 21 Highschool-Schülern
die im Juli 2020 am (virtuellen) Grafikdesign-Kurs des Otis College of Art & Design im Rahmen
des Summer of Art teilgenommen haben. Der einmonatige Kurs der von Jeremiah Chiu geleitet
wurde wurde den Schülern als vierteiliger experimenteller und kollaborativer Workshop
vorgeschlagen der das entfernte Klassenzimmer als Raum für Selbstreflexion kritische
Untersuchung und Ausdruck durch Experimentieren aktivierte. Der Kurs war in vier einwöchige
Themen gegliedert: A Portrait Through Objects (Bildgestaltung) Establishing a Voice
(Typografie) A New Vision (Recherche und Schreiben) und Self-Publishing (Autorenschaft). In
der letzten Woche stellten die Studenten gemeinsam mit Chiu einen Abschlussband zusammen der
die Ergebnisse ihrer einmonatigen Studie dokumentiert - zu sehen hier in diesem Buch. So wie
sich die Welt in der wir leben weiter verändert so sollte sich auch die Herangehensweise an
die Ausbildung die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit Studenten und Praktikern
verändern. Das Buch dient als Ausgangspunkt - oder Inspiration - für Pädagogen und Studenten
gleichermaßen sich zu engagieren zu hinterfragen und die Grafikdesign-Pädagogik und den
Lehrplan in Richtung einer vielfältigeren gerechteren und inklusiveren Zukunft
weiterzuentwickeln. Aus der Perspektive eines Pädagogen mag es naheliegend erscheinen so zu
lehren wie man es uns beigebracht hat. Aber allzu oft wird Bildung in Binärformen gelehrt -
richtig und falsch - und durch Voreingenommenheit - subjektive »Güte« als Maßstab für Qualität.
Jenseits von richtig und falsch schlägt dieses Buch vor dass wir das hierarchische
Gleichgewicht zwischen Lehrer und Schüler wiederherstellen und dass philosophisches
Hinterfragen - ethisches politisches und repräsentatives Hinterfragen - zu einem integralen
Bestandteil der Praxis eines zeitgenössischen Designers wird. Anstatt zu bestimmen was richtig
oder falsch ist können wir alternativ entdecken was möglich ist.