Industriekultur in München¿Zwischen Abriss und Bewahren München als Industriestadt¿Seit fünf
Jahren sammelt der Arbeitskreis Industriekultur in München Zeugnisse der Münchner
Industriegeschichte und stellt jetzt in einer repräsentativen Publikation mehr als 70 Bauten
der Industriekultur vor die einen besonderen Blick werfen auf ein Kapitel der Münchner
-Stadtgeschichte das nach Meinung des Arbeitskreises viel zu wenig wertgeschätzt wird.
Industriekultur ¿Die Bedeutung Münchens als Industriestandort wird im 19. Jahrhundert eher
verdrängt von der "Kunststadt München" und den Bauten der königlichen Bauherren während in
Augsburg und Nürnberg bereits bedeutende Industriewerke entstanden waren. Aber schon vor der
Gründerzeit gab es auch in München zahlreiche Industriebetriebe mit einem breit gefächerten
Angebot. Um 1900 war München der größte Industriestandort in Bayern. Die Aufmerksamkeit der
Gesellschaft wird dieser Tatsache nicht gerecht. Das drückt sich auch dadurch aus dass viele
bauliche Zeugnisse der Industriekultur verschwunden sind und auch heute noch abgerissen werden.
Eine Zukunft für die Vergangenheit ¿Die Publikation Industriekultur in München zeigt längst
vergangene Bauten wie den Glaspalast und den Flughafen auf dem Oberwiesenfeld aber auch Bauten
die wenigstens zum Teil erhalten werden konnten wie der Wasserturm des Gaswerks in
München-Moosach oder wieder errichtet wurden wie Teile der Schrannenhalle. Zu den seltenen
erhaltenen Bauten gehören der Schmederer-Steg ¿in Giesing die Eisenbahnunterführung
Tumblingerstraße das Hofbrunnwerk im Unteren Hofgarten das Ledigenheim im Westend und die
Hofbräuhaus-Kunstmühle im Lehel. Aber es gelingt auch Zeugen der Industriekultur weiterhin zu
nutzen und durch behutsame Bearbeitung neuen Zwecken zuzuführen wie beispielhaft bei der
Kraemer¿schen Kunstmühle am Auer Mühlbach.