Der Historiker Wolfram Wette hat sich - so Stig Förster Professor Emeritus der Universität
Bern - große Verdienste erworben um die Entwicklung einer modernen Militärgeschichtsschreibung
die sich gegen allzu militärimmanente und rein fachliche Ansätze wendet. Insbesondere setzt er
sich kritisch mit Kriegstreiberei organisierter Gewalt und der mörderischen Realität des
Krieges auseinander. Im Geiste der Friedensforschung geht es ihm dabei immer auch um die Opfer
von Gewalt und Krieg sowie um Persönlichkeiten und Gruppen die sich für Verständigung und
Aussöhnung Friedfertigkeit und Entspannung engagieren. Zudem hat er zur Debatte der Friedens-
und Gewaltfrage wichtige Anregungen gegeben sich mit Freunden und anderen Bürgern der
Regional- und Lokalgeschichte gewidmet und mit dem Band Waldkirch im Nationalsozialismus ein
gelungenes Beispiel für die Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit vorgelegt.Über vierzig
Mitwirkende würdigen mit dem neuen Buch das breit gefächerte Schaffen Wolfram Wettes des
führenden kritischen Militärhistorikers und bedeutenden Repräsentanten der Friedens- und
Konfliktforschung. Ihre Beiträge widmen sich den Kontinuitätslinien der deutschen Geschichte
und Folgen des preußischen Militarismus den Verbrechen im Ersten und Zweiten Weltkrieg dem
fatalen Bündnis von Thron und Altar sowie dem Widerstand und Exilerfahrungen. Zudem geht es um
die Verfolgung Rettung und Rehabilitierung von Opfern rassischer Minderheiten des
nationalsozialistischen Regimes. Besonderen Wert gelegt ist auf deutsch-russische Verständigung
die Erinnerungskultur sowie die Traditionspflege der Bundeswehr die Verwirklichung der
Menschenrechte Erscheinungsformen und Folgen des militärisch-industriellen Komplexes sowie die
Auseinandersetzung mit Tätermentalitäten und gewalt- und kriegsverherrlichenden
Geschichtsrevisionisten.Die Beiträge richten sich ebenso an ein wissenschaftlich orientiertes
Publikum wie an historisch interessierte Laienleser. Dokumente und über 450 Abbildungen
komplettieren das aufklärerische Engagement im Umgang mit einer Vergangenheit die uns oft mehr
als zunächst erkennbar betrifft.