Sibyllinische Orakeltexte und die mit ihnen verbundene Divinationsgottheit Apollon erfuhren in
Rom eine ganz besondere Form der Wirkungsgeschichte. Eine der vier höchsten römischen
Priesterschaften die quindecimviri sacris faciundis waren mit ihrer Verwahrung und
Konsultation betraut. Dem ersten römischen Kaiser Augustus wiederum wird von der Forschung seit
langem eine enge persönliche Beziehung zu Apollon zugeschrieben. Die Studie untersucht die
konkrete Rolle welche sibyllinischen Orakeln und dem besagten Gott während der Krise der
späten römischen Republik und der ersten Jahrzehnte des augusteischen Principats zukam.