Gerade acht Jahre alt ist Nela als die Mutter sie allein auf dem Fährschiff von Split auf die
Insel Korcula schickt. Die geliebte Großmutter Wahrerin der Geheimnisse von Natur und Küche
erwartet sie am Hafen. Auf dem Bauernhof wartet auch der Onkel. Zitternd sitzt Nela dann unterm
Esstisch Barba hat ihr eine Lektion mit dem Gürtel aufs nackte Fleisch verpasst. Rachelüstern
schmiedet sie ihren Plan - sie wird Schriftstellerin! Von den Geschichten der Großmutter kriegt
sie nie genug: z.B. über ihre Jahre im Flüchtlingslager El Shatt Ägypten als sie wie viele
andere im II. WK vor der Wehrmacht fliehen musste. In der Adoleszenz ist Nela zerrissen
zwischen Insel und Großstadt großmütterlichem Dialekt und Hochsprache. Doch ihr Mantra hält:
Sie will schreiben. In Split geht sie zur Schule. Die Scham über ihre Klassenzugehörigkeit
wächst. Und sie entdeckt ihre Sexualität. Sie entzieht sich allen Rollenzwängen. Die
Erzählweise ist dank der großmütterlichen Volkssprache voller Weisheit höchst erfrischend und
eindrücklich die Begegnung der Generationen hier eine sehr geglückte: die Großmutter ein Hort
der Liebe des tatkräftigen Muts trotz enger sozialer STrukturen Konventionen trifft auf die
Fragen die Bedürfnisse den Wissensdurst der Heranwachsenden die unbestechlich das Leben aus
der Perspektive der Unterschicht sieht. Ein tragbares Fundament für die Zukunft.