Die Schwächen die diese Vulnerablen auf dem straffgespannten Seil zwischen Leben und
Todesgefahr mit sich tragen sind die Materie in der die Erzählering jeweils einen funkelnden
Kern freilegt. Dafür muss sie freilich in die schwärzesten Tiefen unserer Zeit in eintauchen.
Mit Wucht werfen uns ihre wundervoll gezeichneten Figuren die Frage nach der Definition unserer
Welt vor die Füße. In "Céleste" schlüpft sie in die Haut einer Zwanzigjährigen die mit ihrer
Mutter in einem Tal lebt wo es nur einsame Weiler gibt alle loben sich großer Toleranz und
Gemeinschaftssinn. Bis Céleste bei eisigem Wetter in den Wald geht um mit den Tieren zu leben
"mit Wölfen gar". Scham Neugierde Schuldfrage bösartige Unterstellungen unverhohlener Hass
branden auf - der freigewählte Akt einer Jugendlichen stellt sämtliche moralischen Gewissheiten
in Frage.