Liedermacher ist ein Genre das im Allgemeinen ein Nischendasein fristet unter bestimmten
gesellschaftlichen Bedingungen jedoch an Bedeutung gewinnt. So war es auch in der DDR. Die war
ein »vormundschaftlicher Staat« (Henrich) förderte Kunst kontrollierte und verbot sie
zuweilen auch. Die Stasi-Chefs bekamen schon bei dem Wort Liedermacher »stumpfe Zähne«.Durch
eine subventionierte kulturelle Infrastruktur konnten Liedermacher von ihrer Kunst leben. Sie
traten in Jugendklubs Kirchen Kulturhäusern und Theatern vor vollen Sälen auf und hatten eine
Ersatzfunktion für die nicht funktionierende gesellschaftliche Öffentlichkeit. »Verboten« zu
sein war eine gute Werbung.Wie weit man gehen dürfe darüber gingen die Auffassungen
auseinander. In den 80ern nahm der Spielraum im Veranstaltungsleben zu. Im Fernsehen war er
sehr gering bei Amiga eher größer. Die Liedermacher nutzten diese Unterschiede aus taktierten
machten Kompromisse. 1989 hatten sie Hochkonjunktur dann kamen schlechte Zeiten. Heute
beklagen Liedermacher aus Ost und West gleichermaßen dass ihre Musik in den Medien nicht
gespielt wird.Diese Box bietet einen hervorragenden Überblick über die stilistische Bandbreite
und die erfolgreichsten Liedermacher der 1970er- und 1980er-Jahre der DDR.