Die hier vorgelegten Etüden die Hölderlins Hymne Der Einzige' (hesperische Fassung) gewidmet
sind stehen für einen Perspektivenwechsel. Über Hölderlin ist eine Menge gesagt geschrieben
und geforscht worden. Der Werkausgaben sind viele ohne dass sich die Editoren einig wären. Aus
der öffentlichen Diskussion die es um ihn einmal gab ist er eher verschwunden. Das Anliegen
seiner Dichtung erschöpft sich aber nicht in literaturwissenschaftlichen Untersuchungen und
editionsphilologischen Projekten. Hier setzen die Etüden an. Sie verstehen sich als Einübung in
einen Lebens- und Weltzusammenhang den diese Dichtung stiftet und wodurch sie an jedem von uns
mitzubilden vermag. Auf diese Weise wird Hölderlin ins geschichtliche Leben zurückgeholt. Es
könnte sein dass er ein entscheidendes Wörtchen mitzureden hat bei den Veränderungen die auf
uns zukommen und denen wir uns nicht entziehen können. Die Hymne Der Einzige' nimmt dafür seit
der Entdeckung von Hölderlins Spätwerk in den Jahren um den Ersten Weltkrieg eine
Schlüsselrolle ein. In ihr kommt zum Austrag ob uns einmal noch Göttliches begegnen kann und
wie sich die christliche zur antiken Religion verhält. Auf grundsätzliche Fragen wird genauso
eingegangen wie auf zahlreiche Gedichte und ihre Bedeutung für unsere tagtäglichen Erfahrungen
sodass die Etüden auch als eine andere Art von Monographie gelesen werden können.