Die electronic reverse auction (eRA) ist das meistdiskutierte Beschaffungsinstrument der
vergangenen Jahre. Einkäufer erhoffen sich von ihrem Einsatz vor allem signifikante
Preisreduktionen durch einen erhöhten und transparenten Wettbewerb. Die wissenschaftliche
Literatur behandelte primär Fragestellungen nach geeigneten Beschaffungssituationen zur
Anwendung des Verhandlungsinstruments und dem optimalen Set-up von eRAs zur Erreichung der
angestrebten Preisreduktionen. In jüngeren Untersuchungen liegt der Fokus dagegen darauf wie
Lieferanten die Rückwärtsauktionen wahrnehmen. Nahezu übereinstimmend wird festgestellt dass
diese eRAs als opportunistisches und unfaires Verhandlungsinstrument wahrnehmen. Nicht
erforscht ist ob diese negative Einstellung zu lieferantenseitigen Maßnahmen gegen die
Auktionen führt welche Gefahren aus derartigen Reaktionen für Einkäufer entstehen und wie sie
diesen begegnen können. Die vorliegende Arbeit stellt sich diesen Fragen.