Das gesellschaftliche Bewusstsein für die Relevanz psychischer Erkrankungen nimmt zu ebenso
wie die Sensibilität der Bevölkerung gegenüber abweichenden Verhaltensweisen ihrer Mitmenschen.
Psychische Erkrankungen können sich bei Betroffenen in Symptomen äußern die sowohl Angehörige
wie auch professionelle Helfer aus unterschiedlichen Gründen rasch überfordern können. Zu
nennen sind hier etwa nicht absehbare Verhaltensweisen Gefährdungsaspekte für Betroffene und
auch unbeteiligte Dritte sowie eine möglicherweise fehlende Erkrankungs- und
Behandlungseinsicht. Jede akute psychische Krise ist hochgradig individuell und erfordert auf
Seiten der Helfenden verschiedenster Institutionen neben der Kenntnis der verfügbaren
Hilfestrukturen vor allem kommunikatives Geschick zur Herstellung einer Vertrauensbasis die
Fähigkeit zu umsichtiger und pragmatischer diagnostischer Einschätzung sowie ausreichende
Sicherheit bei der Auswahl zur Verfügung stehender Interventionen. Auch das Phänomen der
sekundären Traumatisierung hat im Kontext der Arbeit im Gesundheitswesen an Wahrnehmung und
Bedeutung gewonnen. Mit einer fundierten Befähigung im Umgang mit akuten psychischen Krisen und
psychiatrischen Notfällen verbessert sich nicht nur das Outcome für psychisch erkrankte
Personen sondern auch das für die beteiligten Professionen. Das Buch vermittelt das
notwendige Basiswissen zu den Strukturen und Organisationen im Hilfesystem inklusive
rechtlicher Fragen sowie die Kenntnisse Methoden Konzepte und Fähigkeiten zur Notfall- und
Krisenintervention bei psychiatrischen Notfälle und psychischen Krisen. Die Autoren
beschäftigen sich seit vielen Jahren mit psychischen Ausnahmezuständen und deren Implikationen
im präklinischen und klinischen Setting. Das Buch baut auf diese Erfahrung auf.