Wiebke Elzel (geb. 1977 in Hannover lebt und arbeitet in Köln) führt Notizbücher sammelt
Zitate und verfasst Texte die halb fiktiv halb dokumentarisch sind. Hier erzählt sie von der
Schließung eines Hotels und wie sie beim Ausverkauf der Möbel einen Spiegel erstand. Der hängt
nun in ihrer Wohnung und darauf steht eine Postkarte von William Turners Hannibal und sein Heer
überqueren die Alpen (1810-1812) auf dem der Kriegsherr selbst nicht zu sehen ist sondern
seine dem Schneesturm ausgelieferten Gefolgsleute. Damit offenbart Elzel zentrale Themen ihres
künstlerischen Denkens: Kulturgeschichte und ihre Artefakte als bis in unsere Gegenwart
wirkende Spuren Reflexion (in mehrfachem Sinne) und die Auswir¬kungen politischer Ereignisse
auf das Individuum. Auch die aktuellen Arbeiten von Wiebke Elzel werfen grundlegende Fragen
nach dem Verhältnis von Kunst und Weltgeschehen auf. Die Reihe Sunday June 26 - Saturday July
2 verweist auf sieben Ausgaben der International New York Times die das Ausgangsmaterial für
die mehrteilige fotografische Arbeit bilden. Zum wiederholten Male zerlegt Elzel in
kleinteiliger Arbeit Schlagzeilen in Fragmente und einzelne Buchstaben und arrangiert sie neu
zu einem scheinbar zufällig entstandenen Bild. Mit einem Text von Barbara Scheuermann.