Eine Leseprobe finden Sie unter https: verlag.sandstein.de reader 98-721_Architekturdoerfer In
einem kohärenten europäischen Vergleich zwischen Turin Budapest Helsinki und Barcelona stellt
das Buch architektonische Ensembles vor die zwischen 1880 und 1930 im Zusammenhang mit Welt-
oder Landesausstellungen sowie Museumsgründungen fiktive Dörfer präsentierten. Vier der fünf
hier gezeigten städtebaulich angelegten Komplexe die Architektur fast im Maßstab 1:1 und
damit »lebensecht« zeigten existieren noch heute: Indiz für die anhaltende Beliebtheit der
Musealen Architekturdörfer die auch unbekannte ältere Gebäude versammelten und sie meist mit
wissenschaftlicher Akribie nachbauten. Diese Ensembles unterscheiden sich von den
Ikonisierungen berühmter architektonischer Monumente auf Weltausstellungen. Indem sie in erster
Linie kleinstädtische und ländliche Gebäude darstellten zielten sie auf soziokulturelle
Strukturen die dem nation building der jeweiligen Länder mit dem Blick auf die kleinen Orte
neue territoriale Dimensionen hinzufügten. Doch trotz solcher Betonungen des »Eigenen« gab es
transnationale Bezüge im Schnittfeld von Sammeln Musealisieren Ausstellen und der neuen
Profile in Kunstgeschichte Ethnografie Bauarchäologie Denkmalpflege und Museum. Die
kollektive Monografie ist damit sowohl ein Beitrag zur Ausstellungs- und Forschungsgeschichte
materieller Objektwissenschaften wie auch eine transnationale Verflechtungsgeschichte
europäischer Architektur.