Politik ist auch lustig. Das ist kein Scherz. Die lächerliche Seite der Macht hier wird sie
gezeigt. Europapolitik ohne Gähnen? Packen wir's an! Aus dem angeblich undurchsichtigen
Dschungel wird hier ein idyllisches Gärtchen. In Brüssel wird unentwegt ein munteres
Püppchentheater aufgeführt. Das beruhigt. Es macht keine Angst mehr. Keine der Personen ist
erfunden. Was sie sagen was sie tun hier wird's nicht übertrieben. Das ist gar nicht nötig.
Es ist auch so schon zum Schreien komisch. Der Autor kennt die Akteure alle persönlich. Es ist
- bei allem Respekt - ein bedauernswertes Häufchen das da in Brüssel Politik macht. Ludger
Fischer bittet: »Seien Sie nachsichtig mit den Leuten um die es hier geht. Ich bin es auch.
Meistens.« Er berichtet darüber dass Bauern nicht die Dümmsten sind dass Tabakkonzerne in
Brüssel eine fragwürdige Rolle spielen dass einige Beamte den Überblick über ihren
Alkoholkonsum verlieren und er glaubt dass Lobbyisten meistens das Gute vertreten. Vorsicht!
Ludger Fischer ist selbst Lobbyist. Es geht um angebliche Verbote für weichgekochte Eier um
krumme Gurken um tiefe Dekolletees. »Und dann diese Treckersitzverordnung. Was sollte das
denn?« Über so was können sich Europäer tierisch aufregen. Ludger Fischer kann sie aber
beruhigen: »Bei der Treckersitzverordnung ging es gar nicht um den Sitz. Es ging um den
Überrollbügel der jährlich wenigstens zweihundert Bauern das Leben rettet.« »Ach so.« So wird
EU-Politik leicht verständlich. Wer trotzdem darauf schimpfen will findet auch dazu Anlass
genug.