Ein aus dem Wald gestampftes Villenviertel am Westrand von Berlin ein liberales
Reformgymnasium eine Kirche in der über vierzig Jahre lang derselbe Pfarrer predigt ... Es
sind nur einige wenige beschauliche und überschaubare Straßenzüge in denen sich zu Beginn des
20. Jahrhunderts eine stattliche Anzahl mehr oder weniger namhafter Persönlichkeiten aus Kunst
und Kultur Wirtschaft und Wissenschaft mit ihrem jugendlichen Nachwuchs niedergelassen haben.
Ihre Kinder gehen gemeinsam in die Schule oder den Konfirmandenunterricht spielen und
musizieren zusammen befreunden sich heiraten später untereinander schlagen ähnliche
Studienwege ein. Brave anständige wertebewusste Bürger der jungen Weimarer Republik mit
großen Karriereplänen. Nach 1933 finden sie sich plötzlich in der entschiedenen Ablehnung des
menschenverachtenden neuen Regimes wieder eine Überzeugung die viele aus ihrem Kreis
letztlich mit dem Leben bezahlen.Dieses Buch zeichnet die Welt der Grunewald-Gefährten und
ihrer Familien in den Straßen und Häusern zwischen Koenigsallee und Bahnhof Halensee nach und
stellt die Frage was an diesem Viertel und seiner Kulturszene so besonders war dass es den
Nährboden für eine Geisteshaltung der Revolte gegen die Barbarei zu bereiten vermochte die der
deutschen Geschichte einen anderen humaneren Gang hätte geben können.Um die zentrale Gestalt
Hans von Dohnanyi verheiratet mit Christine der Schwester von Klaus und Dietrich Bonhoeffer
entfaltet Cornelius Bormann ein faszinierendes Panorama dieser Welt und ihrer Wirkungen.