Karl Faustin Klostermann der heute als bedeutender tschechischer Schriftsteller gilt wurde am
13. Februar 1848 in Haag am Hausruck in Oberösterreich geboren er starb am 16. Juli 1923 in
Stekna in Südböhmen. Neben zahlreichen Romanen und Erzählungen in tschechischer veröffentlichte
er zwischen 1884 und 1907 in der in Prag erschienenen Tageszeitung Politik auch eine Reihe von
Novellen in deutscher Sprache die den ihm bekannten Teil des Böhmerwaldes aus dem seine
deutschen Vorfahren abstammten zum Inhalt haben und die in dem vorliegenden Buch zur Sprache
kommen. Dabei schildert er einem vorwiegend hauptstädtischen Publikum nüchtern und
unsentimental die Welt dieser abgelegenen damals noch deutsch besiedelten Region: der gegen
Ende des 19. Jahrhunderts hart um das Überleben ringenden einfachen Leute der Kleinbauern und
Holzhauer aber auch die bürgerliche Welt der reichen Glas- oder Resonanzholzfabrikanten der
Lehrerschaft einer städtischen Bürgerschule oder der vorwiegend im Bereich der Gerichte tätigen
Bürokraten. Er betätigt sich in seinen Schilderungen in erster Linie als Vermittler zwischen
den beiden in diesem Zeitraum immer mehr auseinander triftenden Volksgemeinschaften Böhmens.
Diese seine Intention beschreibt der Autor selbst folgendermaßen: Du und ich wir beide lieben
unsere ganze von den Vätern ererbte Heimat nicht nur ein Stückchen von ihr folglich lieben
wir auch jeden dem darin ein Platz zugeteilt worden ist. Und - obwohl wir einander entfremdet
worden sind - wir hoffen dass die gleichen materiellen Ziele die gleichen Bedürfnisse und die
gleichen Leiden uns in Zukunft wieder zusammenführen versöhnen und das künstlich erzeugte
Misstrauen auslöschen werden... Karl Klostermann vermittelt aber auch einem heutigen
Lesepublikum die Erinnerung an eine Welt die für die ehemaligen Bewohner des Böhmerwaldes bis
zur Zeit nach dem 2. Weltkrieg Heimat war und die nicht dem endgültigen Vergessen
anheimgestellt werden sollte.