Der Fall der dänischen Nerze die im November 2020 im Verdacht standen Träger einer
gefährlichen Coronavirus-Mutation zu sein ist eines der markantesten Kapitel der
Pandemie-Politik. Es offenbaren sich die Unberechenbarkeit des Virus die Logik der medialen
Weltöffentlichkeit die Konsequenzen für die Legislative und das Selbstverständnis der Politik
bei der Tötung von Millionen von Tieren.Alles geschieht innerhalb von Stunden und Tagen:
Frisches Wissen aus Forschungslaboren das nur eine kurze Halbwertszeit besitzt trifft auf
politische Entscheidungsträger die einen Ausnahmezustand bewältigen müssen.
»Risikoeinschätzungen« aus der nationalen und europäischen Wissenschaft transformieren sich in
Anweisungen zur massenweisen Tötung der Pelztiere nach demokratischer Gesetzgebung. Dann werden
erste Erkenntnisse aus den Laboren widerlegt und einige Anordnungen erweisen sich als
vorschnell. Der Essay zeichnet die Tage aus dem November 2020 nach als Wissenschaft zu Politik
wurde. Er schaut sich die Kommunikation zwischen den Laboren und der dänischen Legislative an
und blickt mit gleichem Abstand auf menschliche Akteure - den Landwirtschaftsminister Dänemarks
und die Forscherinnen - und auch auf die nichtmenschlichen Beteiligten: auf mutierte
Molekülstrukturen im Spikeprotein des Virus und Fotos von massenweise verscharrten Tieren.