ie Exzesse der neoliberalen Wirtschaftsform weltweit und die nah erlebbaren negativen Folgen
der Privatisierung wichtiger Infrastrukturen haben die Diskussion über den möglichen Beitrag
kollektiv verwalteter Institutionen zu einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten
Entwicklung befeuert. Landwirtschaftliche Commons - Institutionen des selbstverwalteten
Kollektivbesitzes - waren in Europa bis zu Beginn der industriellen Revolution weit verbreitet.
Sie wurden danach im Verlauf des Siegeszuges der kapitalistischen Wirtschaft und ihrer
liberalen Kodifikation weitgehend verdrängt. Pedrina geht am Beispiel eines alpinen Commons im
Schweizer Kanton Tessin der Frage nach ob es heute noch der traditionellen Aufgabe des Erhalts
seiner Ressourcen für die kommenden Generationen nachkommen kann und was aus seiner Geschichte
bezüglich der Verwaltung des Gemeinbesitzes in Hinblick auf neue kollektive Projekte zu lernen
ist.