Dieses Buch bietet einen tiefgreifenden Einblick in die Thematik der frühen Traumatisierung von
Kindern und Jugendlichen. Es richtet sich an Fachkräfte wie PsychotherapeutInnen
SozialarbeiterInnen und Betreuende die in ihrer Arbeit mit diesen jungen Menschen konfrontiert
sind. Die Autorin beginnt mit einer Skizzierung der Entwicklung der Jugendhilfe und betont
dabei die Verantwortung gegenüber betroffenen Kindern und Jugendlichen. Besonderes Augenmerk
wird auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Beziehungsgestaltung gelegt die als Instrument
der Erkenntnis dient und eine fundierte Diagnostik struktureller Störungen ermöglicht. Die
Analyse basiert auf den wissenschaftlichen Disziplinen der Psychoanalyse Bindungstheorie und
Psychotraumatologie die ein vertieftes Verständnis der frühen Störung bei Kindern und
Jugendlichen ermöglichen. Diese Erkenntnisse finden sich in den Konzepten psychotherapeutischer
Praxis und der praktischen Umsetzung psychoanalytischer Konzeptionen in der Jugendhilfe wieder.
Das Buch präsentiert zahlreiche Fallbeispiele die dazu dienen ein Verständnis für die
Beziehungsgestaltung zu fördern und das erwachsene Gegenüber als »Verwandlungsobjekt« zu
betrachten. Beziehungsgestaltung bedeutet hier sich auf die Dynamiken im Kontakt mit den
betroffenen jungen Menschen einzulassen und ihnen Raum für heilsame transformierende Prozesse
zu bieten. Die Autorin betont die Bedeutung eines verstehenden Zugangs mittels Projektionen und
Prozessen von Übertragung und Gegenübertragung um betroffene Kinder und Jugendliche mit ihren
eigenen Gefühlen und emotionalen Erlebensweisen in Kontakt zu bringen. Dabei wird die Chance
auf ein Erleben positiver Abhängigkeit gegenüber haltenden Erwachsenen und der Welt eröffnet.
Insgesamt bietet das Buch einen umfassenden und einfühlsamen Ansatz um frühen Störungen bei
Kindern und Jugendlichen zu begegnen und sie auf ihrem Weg tiefgreifender Veränderung zu
begleiten. Es zeigt auf wie Psychotherapie und Jugendhilfe als geeignete Bezugssysteme genutzt
werden können um eine bedeutungsvolle Beziehungsgestaltung zu ermöglichen und damit den
betroffenen jungen Menschen eine unterstützende und heilsame Umgebung zu bieten.