Hermine Lesser (1853-1943) geborene Philipp und über ihren Gatten Paul Lesser weitläufig mit
den Familien Liebermann und Rathenau verwandt engagierte sich Zeit ihres Lebens in der
Wohlfahrtspflege. Durch die Freundschaft mit den jüdischen Frauenrechtlerinnen Alice Salomon
Adele Schreiber und Rosika Schwimmer legte sie den Schwerpunkt ihrer karitativen Tätigkeiten
vor 1914 auf die Mutter- und Kindesfürsorge. Nach 1918 konzentrierte sie sich auf die jüdische
Wohlfahrtspflege. Noch 1932 zeichnete das Charlottenburger Bezirksamt Hermine Lesser für ihre
Lebensleistung als Waisenpflegerin aus. Weder ihr hohes Alter noch ihr bemerkenswertes soziales
Engagement konnten sie schließlich retten: Im September 1942 wurde sie - fast 90-jährig - nach
Theresienstadt deportiert wo sie im Januar 1943 verstarb.