Samuel Lampel (1884-1942) aufgewachsen im Berliner Scheunenviertel wirkte zehn Jahre als
Lehrer an der jüdischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem bevor er 1914 als Kantor der
liberalen Gemeindesynagoge nach Leipzig ging. Ein großes Anliegen war es ihm durch Konzerte
und Rundfunksendungen Nichtjuden für jüdische Kultur zu interessieren. Seine Sammlung Kol
Sch'muel (Die Stimme Samuels) die 57 Kompositionen für die Sabbat- und Festtagsliturgie
enthält fand überregionale Beachtung. Nach der Pogromnacht 1938 wirkte Lampel zudem als
Rabbiner gleichermaßen für liberale und orthodoxe Juden. Vielen ehemaligen Leipzigern blieb
Lampel der mit seiner Frau Rosa im Juli 1942 gen Osten deportiert wurde als
leidenschaftlicher Lehrer der Ephraim-Carlebach-Schule in Erinnerung.