Seit über 30 Jahren zeigen die Pet Shop Boys dass sich kommerzieller Erfolg und ein
subversives Pop-Verständnis nicht ausschließen müssen. Jan-Niklas Jäger wirft einen genaueren
Blick auf die Band die schon mit ihrer ersten Single dem Welthit »West End Girls«
Klassenunterschiede thematisierte und seitdem nicht aufgehört hat ein komplexes
Gesellschaftsbild mithilfe der auf Simplizität beruhenden Kunstform des Pop-Songs zu zeichnen.
Er analysiert ihr Werk vom großen Hit bis zur B-Seite berücksichtigt dabei Ikonographie und
Live-Auftritte und zeigt auf wie Popmusik auch fern vom Idealismus der 1968er dem
Destruktionswillen des Punk und der moralisierenden Predigten von Bands wie U2 einem kritischen
Anspruch gerecht werden kann.Wie die Songs der Band selbst beschäftigt sich »Factually« mit
sozialer Geschichte sexueller Identität Clubkultur im Besonderen und Popkultur im
Allgemeinen. Jägers Buch liest sich gleichzeitig als leidenschaftliches Bekenntnis zu den
Prinzipien des Pop und als tiefgehende Analyse derselben. Es vereint damit genau die beiden
Qualitäten durch die die Pet Shop Boys zu solch einem einzigartigen Pop-Phänomen werden
konnten.