»Die Judenmadonna« erzählt die Geschichte eines außergewöhnlichen Kunstwerkes und einer Liebe
die das Unmögliche überwindet: Goldele die Tochter einer jüdischen Familie aus Bergeim im
Elsass gerät in eine folgenreiche Beziehung mit dem Colmarer Maler Martin Schongauer. Im Jahr
1473 bildet er sie als »Madonna im Rosenhag« ab. Doch Schongauer wie die meisten seiner
Zeitgenossen ein Judenfeind ahnt nicht dass seine Geliebte als Tochter eines jüdischen
Rosshändlers geboren wurde. Als ihre Identität durch den Inquisitor Heinrich Institorism den
Verfasser des »Hexenhammer« aufgedeckt zu werden droht muss sie aus Colmar fliehen. Antje
Sievers lässt in ihrem glänzend recherchierten Roman eine entschwundene jüdische Welt wieder
lebendig werden wie sie überall in Europa einmal zum Alltag gehörte. Dabei verwebt sie
historische Fakten wie den enormen Einfluss der gerade erfundenen Buchdruckkunst und den
beginnenden Hexenwahn mit detailreichen Schilderungen des Künstlermilieus und des jüdischen
Alltagslebens zu einem farbenprächtigen Panorama des ausgehenden fünfzehnten Jahrhunderts.