Die Schwestern Dorothea und Lewine kommen im ehrwürdigen Bauernhaus noch bei Kerzenlicht zur
Welt. Das Lager der Gebärenden ist ein strohgefüllter Leinenbezug. Duddenhausen in der
Grafschaft Hoya Weser - wir schreiben das Jahr 1920 und zwei Schicksale nehmen ihren Anfang.
Als Frauen vom Hof haben die beiden Schwestern ein typisches Leben als Landfrauen vor sich
ohne Recht auf das Erbe des Hofs und ohne Rechte als Frau im Allgemeinen. Als Älteste ist es
Dorotheas Pflicht Lewine und die beiden jüngeren Brüder mit aufzuziehen. Während sie als
»Fräulein« bei den Eltern bleibt verlässt Lewine früh den Hof und entscheidet sich für eine
Ehe als ebenso rechtlose Hausfrau und Mutter. So gewöhnlich diese Lebensentscheidungen für
Landfrauen vom Hof dieser Generation im Allgemeinen scheinen so ungewöhnlich und bemerkenswert
gestalten diese beiden starken Frauen ihre unterschiedlichen Lebenswege in der von Männern
dominierten Welt der Landwirtschaft der Arbeitswelt und der Ehe.In einer persönlichen
berührenden Weise gewährt der Autor als Sohn und Neffe den Leserinnen und Lesern vor einem
geschichtlichen Hintergrund Einblicke in das Leben dieser Schwestern. Private Dokumente Briefe
Bilder und Zeitzeugen-Interviews nehmen uns mit in zwei ungewöhnliche Frauen-Biografien - von
der Kindheit bis zu ihrem Sterbeprozess und ihrem Tod.