Die Geschichte eines einmaligen europäischen ProjektsDie Wiederverwendung von Raumflugkörpern
ist keine Erfindung von Elon Musk und der von seiner Firma SpaceX entwickelten Trägerrakete
Falcon 9.Bereits in den 1970er-Jahren wurde das wiederverwendbare Space Shuttle von der NASA
und der amerikanischen Industrie entwickelt. Das Shuttle-Programm wurde nach 135 Flügen
beendet. Dabei spielten sowohl die Kosten der Überholung nach jedem Flug als auch
Sicherheitsbedenken nach zwei Katastrophen mit dem Tod von 14 Astronautinnen und Astronauten
und dem Verlust von zwei Space Shuttles eine Rolle. Eine der Nutzlasten des Space Shuttles war
das unter der Federführung der Firma ERNO in Bremen entwickelte und gebaute Spacelab. Die
beiden druckbeaufschlagten Module wurden bei insgesamt 16 Missionen eingesetzt.Bei weiteren 25
Einsätzen vertraute die NASA auf die in der Ladebucht des Shuttles montierten
Spacelab-Paletten. Aus dieser Zeit stammte auch die Idee für einen wiederverwendbaren »Carrier«
nämlich EURECA.EURECA wurde mit dem Space Shuttle gestartet in der Erdumlaufbahn ausgesetzt
nach neun Monaten von einem anderen Shuttle wieder eingefangen und zur Erde zurückgeführt. Da
es während dieser neun Monate nicht durch von Astronautinnen und Astronauten hervorgerufene
Störungen beeinflusst wurde war die Qualität der Mikrogravitation für die Durchführung von
Experimenten besser als im Spacelab.Leider blieb es bei dieser einen Mission. Obwohl durchaus
Interesse bestand wurde das Projekt nach nur einem Flug beendet. Heute kann EURECA im
Verkehrshaus der Schweiz in Luzern besichtigt werden.