Heinrich Rosenthal (1846-1916) erzählt von seinem Leben in Estland. Er beschreibt seine
Jugenderinnerungen die nationale Jubiläumsfeier die darauf folgenden Gründungen von
landwirtschaftlichen studentischen literarischen Vereinen das Pressewesen Sängerfeste den
Einfluß der Deutschen und Russen die estnischen Eigenarten u.a. mehr. Die mit dem Deutschen
Orden ins Land gekommenen Vasallen hatten sich 1252 erstmals zu einer autonomen
Landesverwaltung zusammengeschlossen die durch das bis 1346 dänische Nordestland bestätigt
wurde. Nach dem Ende der Herrschaft des Ordens im Jahr 1561 nahmen die hanseatischen Städte und
die Ritterschaften auf dem Land die öffentlich-rechtlichen Selbstverwaltungsaufgaben wahr.
Diese Landesprivilegien eine Art Autonomiestatut wurden von der schwedischen Oberschaft
bestätigt und blieben auch nach der russischen Eroberung Estlands im Großen Nordischen Krieg
(1710) unberührt. Die Oberschicht der Stadtbürger und Gutsbesitzer war deutschsprachig bis
1885 war Deutsch Unterrichts- und Behördensprache. Aufgrund einer Russifizierungskampagne der
russisch-zaristischen Regierung löste Russisch Deutsch in dieser Funktion ab. (Wiki) Nachdruck
der Originalausgabe aus dem Jahre 1912.