Kölns Carneval wie er war ist und sein wird - Weihgabe für die Kölner und alle Freunde von
Volksfesten vom Magister loc.. Kölner Fastnachtsbräuche in der Frühen Neuzeit schildern
anschaulich die Aufzeichnungen des Ratsherren Hermann von Weinsberg (1518-1597). Der Donnerstag
vor Aschermittwoch (heute: Wieverfastelovend) hieß Lutzenfastabend (1550 1595). Der
Fastnachtssonntag hieß Großfastabend an dem daß folcks gemeinlich dissen tag in Coln
beschenckt [= betrunken] ist. Ich hab nit dan 0 5 quart weinß 3 alb. verhert. (1587). Der
Rosenmontag hieß Kleinfastabend. An diesem Tag war man ausgelassen (verlustert) närrisch und
geckig verkleidete (vermummte) sich tanzte und zog trommelnd durch die Straßen. Der
Fastnachtdienstag hieß Letstfastabend. Weinsberg lud Freunde Nachbarn und Verwandte zu Essen
und Trinken zu sich nach Hause ein. Auch dabei verkleideten sich die jungen Leute indem sie
zum Beispiel fremde Berufskleidung trugen. Der Aschermittwoch war der Eschtag an dem die
Fastenzeit begann die bis zu Parschen (Ostern) dauerte. Eine Unterbrechung gab es am Sonntag
Laetare dem sogenannten Halbfasten oder Rosentag. Nachdruck der Originalausgabe aus dem Jahre
1840.