Johann Georg Gmelin (1709-1755) war ein deutscher Sibirienforscher und Verfasser der Flora
Sibirica. Als jungen Gelehrten trieb es ihn bereits nach Sankt Petersburg wo er an der 1724
gegründeten Russische Akademie der Wissenschaften ein Stipendium verliehen bekam. Mit 22 Jahren
erhielt er 1731 den Professorentitel für Chemie und Naturgeschichte. 1732 bewarb er sich für
die Teilnahme an der Großen Nordischen Expedition (1733-1743) und wurde zusammen mit dem
Deutschen Gerhard Friedrich Müller Professor und Historiker an der St. Petersburger Akademie
von der Zarin Anna Iwanowna ausgewählt. 1733 begab sich Gmelin mit Müller und dem französischen
Astronomen Louis De l'Isle auf die Expedition. Es wurde eine lange und beschwerliche aber
beeindruckende Reise in den asiatischen Teil des Russischen Reiches. Gmelins Reiseroute führte
über die Stationen Jaroslawl Kasan Tobolsk Semipalatinsk Ust-Kamenogorsk Tomsk Jenisseisk
und Irkutsk bis Jakutsk. Ein Brand im Winter 1736 37 zerstörte einen Großteil der
Aufzeichnungen und Sammlungen. Später kehrte Gmelin über Irkutsk Tomsk Werchoturje sowie
Weliki Ustjug und Schlüsselburg nach St. Petersburg zurück. Mit der zehnjährigen Expedition
legte er die Grundlage für das Werk Flora sibirica sive Historia plantarum sibiriae. Band 3 und
4 wurden posthum von seinem Neffen Samuel Gottlieb Gmelin herausgegeben. Gmelin starb 1755 im
Alter von nur 45 Jahren möglicherweise an den Nachwirkungen seiner anstrengenden
Sibirienreise. Die Dahurische Lärche trägt ihren wissenschaftlichen Namen Larix gmelinii nach
Johann Georg Gmelin. Gmelins botanische Exponate aus Kamtschatka bilden heute die
Kamtschatka-Sammlung des Herbarium Tubingense (TUB) der Universität Tübingen und werden vom
Museum der Universität Tübingen MUT verwaltet. (Wiki) Nachdruck der Originalauflage von 1911.