Ein Stadttor war bis zur frühen Neuzeit der meist besonders verstärkte Durchlass durch die
Ringmauer einer Stadt. Türme und Tore dienten neben der Stadtmauer dazu den Stadtkern
gegenüber Feinden zu schützen. Die Stadttore waren oft mit einer Zugbrücke die den in den
Mauerring integrierten Wallgraben überbrückte gesichert. Zusätzlichen Schutz boten
herablassbare Holz- oder Eisengitter und mächtige Eichentüren. Das Tangermünder Tor z. B. ist
eines von zwei erhaltenen Stadttoren Stendals. Es wurde als Teil der Stendaler Wehranlage im
13. Jahrhundert erbaut und ist das älteste Torgebäude einer Stadtbefestigung in
Norddeutschland. Es steht nur noch der Turm des Haupttores. Das romanische feldsteinerne
Sockelgeschoss mit Rundbogendurchfahrt ist als Fundament eines spätgotischen Backsteinaufbaus
erhalten und gut erkennbar. Der Aufbau mit zinnenbesetzter Plattform einem runden Turmaufsatz
und vier Ecktürmchen wurde um 1440 errichtet und diente genau wie beim Uenglinger Tor
repräsentativen Zwecken. Ursprünglich konnte der Torturm nur über den Wehrgang der Stadtmauer
begangen werden. Nach Abtragung von Stadtmauer und Wall im 18. Jahrhundert befand sich der
Zugang somit in beträchtlicher Höhe. Um dennoch einen Zugang zum Turm zu ermöglichen wurde ab
1987 ein denkmalpflegerisch umstrittener Ziegelanbau errichtet.(Wiki) Der vorliegende Band Die
Stadttore der Mark Brandenburg im Mittelalter ist mit 76 S W-Abbildungen illustriert. Nachdruck
der Originalauflage von 1909.