Martin Salander ist Kellers letzter Roman der unvollendet blieb. In ihm legt der
Schriftsteller eine politisch oder social moralische Entwicklung aus der akuten Misere heraus
vor in Form eines paradoxen Erziehungsromans: Der unvernünftige Vater Martin Salander versagt
als Bürge eines alten Schulfreundes als liberaler Volkserzieher und als Vorstand eines
fünfköpfigen Haushalts doch letztendlich wird er von seinem klugen Sohn Arnold zur Räson
gebracht. Der Roman steht an der Wende vom poetischen Realismus zur modernen vom Naturalismus
geprägten Gesellschaftskritik Keller verspottet hierin auch die eigenen liberalen Hoffnungen
seiner früheren Jahre. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1901.