Honoré de Balzac (1799-1850) zählt zu den größten Schriftstellern der europäischen Literatur.
Sein Romanzyklus Die Menschliche Komödie in welchem er die französische Gesellschaft des 19.
Jahrhunderts zu charakterisieren und beschreiben versucht gelangte leider nie zur Vollendung.
Sein Werk stellt dennoch ein eindrucksvolles Sittengemälde der damaligen Zeit dar. Balzac
schildert in seinen Erzählungen die Menschen und sozialen Milieus derart treffend und mit einem
so scharfen analytischen Verstand dass er heute zurecht als der Begründer des soziologischen
Romans gilt. In seiner zwanzigjährigen Schaffensperiode veröffentlichte er knapp 100 Romane
sowie zahlreiche weitere Erzählungen Essays und dramatische Stücke. Für das Verständnis der
französischen Restaurationsgesellschaft stellen diese heute noch eine der bedeutendsten
literarischen Quellen dar. Der Roman Die Lilie im Tal welcher erstmals 1835 erschien erzählt
die Geschichte des Gymnasiasten Felix de Vandernesse dessen leidenschaftliche Liebe zu der
zwanzig Jahre älteren und verheiratete Henriette de Mortsauf gegen die strikten
gesellschaftlichen Konventionen und Moralvorstellungen seiner Zeit verstößt.