Quintilians Institutio oratoria erschienen im letzten Dezennium des 1. nachchristlichen
Jahrhunderts zu Rom dem damaligen Mittelpunkte alles geistigen und politischen Lebens stellt
eine hervorragende literarische Erscheinung dar der sicherlich ein starkes Interesse der
Zeitgenossen entgegenkam. Dieses Interesse läßt sich wohl einerseits aus der Person des
Verfassers erklären des M. Pabius Quintiiianus des ersten staatlich angestellten Lehrers der
Rhetorik aus dessen Feder man als Frucht einer zwanzigjährigen Lehrtätigkeit eine bedeutende
Leistung erwarten konnte und den denn auch der bekannte Verleger Trypho beständig zur
Herausgabe des Werkes drängte anderseits aus dem Umstände daß seit Ende der Republik die
Rhetorik als Unterrichtsgegenstand und Bildungsmittel erhöhte Bedeutung gewonnen hatte. Das
Werk von Quintilian seinem Preunde Vitorius Marcellus gewidmet war als Hilfs- und Lehrbuch
für den Gebrauch des Sohnes des Marcellus Geta bestimmt dem es von den ersten Anfängen der
Rhetorik bis zum Gipfelpunkt künstlerischer und wissenschaftlicher Ausbildung Begleiter und
Wegweiser sein sollte. Zugleich dachte er auch an einen weiteren Kreis von Schülern für die
das geplante Werk eine willkommene Ergänzung und Verbesserung der unter Quintilians Namen
bereits in Umlauf befindlichen rhetorischen Schriften darstellen konnte. Aber schon in den
ersten Kapiteln des 1. Buches wird es dem Leser klar daß Quintilian viel mehr wollte: er
stellte sein Werk hinein mitten in die literarisch und wissenschaftlich interessierte Welt als
die Zusammenfassung all dessen was bisher in griechischen und lateinischen artes über Rhetorik
gesagt worden war. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und
unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst
nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist ein unveränderter
Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1914.