Zwischen 2005 und 2007 richteten einige Ausstellungen ein Buch und eine Kinodokumentation
unter dem Titel »too much future« den Spot auf ein bis dahin kaum beleuchtetes Kapitel
ostdeutscher Sub- und Gegenkultur. Seither ist einiges an Publikationen zum Thema Punkrock in
der DDR dem monotheistischen Kult um den westdeutschen Underground der 1980er Jahre an die
Seite gestellt worden. Unter den vielen Büchern erschienen einige wenige die weder mythenselig
noch autosuggestiv die ewige Leier abgeliebter Punkklischees besingen und dann noch reflexhaft
eine Opferklage anstimmen. Untergrund war nie Strategie jedenfalls nicht der Punk underground.
Er war Rausch Elementargewalt und ein sittenwidriges Fest der Sinne für das man zahlte weil
man dem Staat nichts schenkte.»Tanz den Kommunismus« porträtiert ausschließlich Punkbands die
in der Illegalität aktiv waren und der Pflicht zur staatlichen Einstufung konsequent einen
Spieltrieb entgegensetzten der sich um keine Erlaubnis scherte. Um die Klangkulissen einer
Gegenkultur in Texten wiederzugeben genügt es nicht sich auf die Abarbeitung von
Bandhistorien zu beschränken. Die einzelnen Porträts unternehmen den leidenschaftlichen Versuch
ein Kaleidoskop zu schaffen das die Bands durch sich selbst wie auch durch ihr kulturelles und
soziokulturelles Umfeld spiegelt.