Die Aufgabe extreme Armut Geschichte werden zu lassen erachten nicht nur die Vereinten
Nationen und zahlreiche Hilfswerke als die zentrale Herauforderung unserer Zeit sondern auch
viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Während in den verschiedensten Disziplinen nach
den besten Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung der Weltarmut geforscht wird befassen sich
Moralphilosophen und -philosophinnen mit den normativen Fragen die sich im Zusammenhang mit
der erwähnten Herausforderung stellen: Wer ist verantwortlich für die Beseitigung der Armut?
Schulden wir einander lediglich einen minimalen Lebensstandard der menschliches Überleben
sichert - oder weitaus mehr? Wie sähe eine faire Aufgabenverteilung zwischen staatlichen
institutionellen und individuellen Akteuren im Rahmen der Armutsbekämpfung aus? Nach welchen
Maßstäben sind globale Institutionen zu gestalten? Diese und weitere Themen sind in den letzten
Jahren kontrovers diskutiert worden und im Zuge der fortschreitenden Globalisierung hat sich
die Debatte durch den Umstand der weltweiten ökonomischen und politischen Abhängigkeiten weiter
intensiviert. Damit stellen sich neben der Frage was wir Menschen in Not an Hilfe schulden
vermehrt auch Fragen nach der Gerechtigkeit globaler Institutionen und transnationaler
Verträge. Ausgehend von Peter Singers zum Klassiker gewordenen Aufsatz 'Famine Affluence and
Morality' aus dem Jahr 1972 der zum ersten Mal in einer deutschen Übersetzung vorgelegt wird
gibt dieser Band in Originalbeiträgen von Norbert Anwander Elizabeth Ashford Barbara Bleisch
Garrett Cullity Stefan Gosepath Regina Kreide David Miller Thomas Pogge Peter Schaber
Michael Schefczyk Stephan Schlothfeldt Barbara Schmitz und Véronique Zanetti einen Überblick
über die wichtigsten Positionen zum Thema Weltarmut und Ethik.