Kurt Bittel: Der ältere Bruder Kurt Bittel (1907-1991) übte sich schon in jungen Jahren im
Ausgraben historischer Überreste - und machte daraus konsequent seine spätere Profession. Nach
seiner Dissertation forschte er als Stipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
die damals noch eher unbekannte hethitische Hauptstadt Hattusa im Innersten Kleinasiens aus und
avancierte bald zum Direktor des Instituts in Istanbul. Nach dem Krieg wurde er Professor in
Tübingen kehrte dann zurück nach Istanbul - und wurde schließlich zum Leiter des DAI in Berlin
gewählt. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und wurde berufen
zum Mitglied und sogar Kanzler des hochexklusiven Ordens Pour le mérite. In seinen letzten
Jahren war sein Lebensschwerpunkt wieder das heimische Heidenheim. Heinz Bittel: Der jüngere
Bruder Heinz Bittel (1910 - 1980) begleitete zwar den älteren in frühen Jahren bei einigen
Ausgrabungen wechselte dann aber entschlossen seine wissenschaftliche Blickrichtung und
studierte Physik in Tübingen. Seine Promotion schrieb er summa cum laude in München wo er
anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter seines Doktorvaters wurde. Er habilitierte bereits
mit 27 Jahren. Seine akademische Karriere aber unterbrach der Krieg. Er wurde einberufen zur
berittenen Artillerie dann abberufen zu wehrtechnischen Forschungen. Noch vor Kriegsende wurde
er außerplanmäßiger Professor in München. Nach Forschungen in Frankreich berief ihn die
Universität Münster 1951 auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Angewandte Physik. 1963 wurde er
zum Rektor der Universität gewählt mehrere lukrative Angebote aus der Wirtschaft lehnte er ab.
Heinz Bittel erhielt mehrere Ehrendoktorate und andere Auszeichnungen und wurde aufgenommen als
Officier in den exklusiven einst von Napoleon gestifteten L'Ordre des Palmes Académiques.