Eileen Myles erzählt ungeschönt und unverblümt davon wie es war - damals in New York - als
alles möglich schien als Warhol jedem 15 Minuten Berühmtheit versprach als Allen Ginsberg
noch zu deiner Buchpremiere kam wenn du ihn einludst als noch alle mit allen im Bett gelandet
sind und es immer irgendjemanden gab der Alkohol oder Drogen dabei hatte. Doch nicht nur um
wilde Eskapaden geht es sondern auch um die katholische Erziehung in den Sechzigern um das
Aufwachsen mit einem alkoholkranken Vater um zerbrochene Liebesbeziehungen um Woodstock und
um das Chelsea Hotel um enttäuschte Hoffnungen um das Schreiben an sich. Vor allem um das
Schreiben über die eigene unmittelbare Umgebung darüber eine kraftvolle Stimme zu finden für
eine damals als geradezu unerschrocken geltende lesbische Identität. Während sich jeden Tag die
Frage stellte wie man mit Gedichten allein überleben soll schaffte es Eileen Myles nicht nur
eine neue literarische Form zu finden sondern auch sich selbst neu zu entwerfen fernab von
dem was andere erwarteten.