Wie ist es möglich sich einem Gegenstand einer Person oder einer Welterfahrung inhaltlich und
sprachlich anzunähern? Welche Rolle nimmt welche Sprechhaltung ein ist es vielversprechend
sich einer wissenschaftlichen Sprache einer fachbezogenen Einteilung der Welt zu bedienen um
Erleben sprachlich zu fassen? Oder muss eine anders geartete Sprache hierfür herangezogen
werden - und wenn ja: Wie kann diese aussehen wenn eine Ontologie als sinnstiftendes Element
immer wieder versagt? In vier Gedichtzyklen geht Saskia Warzecha diesen Fragen nach und
unternimmt verschiedene Versuche um sprachliches Material aus unterschiedlichen
Sprachbereichen zu vereinen gegenläufige Sprechhaltungen und -bewegungen aufeinanderstoßen zu
lassen und so stimmige wie flirrende semantische Verknüpfungen zu erstellen. So legt sie in
ihrem Debüt in bemerkenswerter Weise und mit letztlich politischem Ziel offen welche
Ordnungsprinzipien und Werkzeuge zur Vermessung Einteilung und Kategorisierung angewendet
werden um die Welt verständlich zu machen.