Eine praktische Anleitung zur Erlernung der Bienenzucht unter Berücksichtigung der neuesten
Forschungen und praktischen Erfahrungen aller hervorragenden Imkern aus dem Jahre 1888 -
Illustriert mit 121 S W-Abbildungen. Vermutlich ist die Biene historisch das erste Tier das
der Mensch in Pflege nahm. Das wird durch altsteinzeitliche Felszeichnungen aus Höhlen bei
Valencia Spanien belegt deren Alter auf gut 12 000 Jahre geschätzt wird und die darauf
schließen lassen daß der Mensch der Urzeit Wildbienen offenbar schon recht planvoll nutzte.
Bei den Germanen finden wir schon recht bald eine streng geordnete Wildbienenzucht. Bäume mit
Bienenvölkern wurden mit dem Zeichen des Nutznießers versehen und nur er hatte das Recht
Honig und Wachs zu entnehmen zu zeideln (Honigschneiden). Hieraus entwickelte sich die
Zeidelwesen genannte Waldbienenzucht und mit ihr so etwas wie ein neuer Berufsstand der
Zeidler. Dieser höhlte in einer bestimmten Höhe um Bären und Diebe fernzuhalten einen Baum
aus versah die Höhlung vorn mit einem Flugloch und hinten mit einem Verschlußbrett und
besetzte sie mit einem Schwarm. Mußte vom Waldbesitzer ein solcher Baum gefällt werden dann
erhielt der Zeidler den Stammabschnitt mit der Höhlung und stellte ihn als sog. Klotzbeute bei
seiner Wohnung auf. Bis noch fast zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Honig dem Bienenvolk
im Frühjahr entnommen d. h. es wurde nur das geerntet was die Bienen im Winter nicht
verbraucht hatten. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde der inzwischen billig zu erhaltende
Rohrzucker (Saccharose) als Winterfutter eingeführt. So war es nun möglich den Honig im Sommer
vollständig zu entnehmen. Nachdruck der historischen Originalauflage von 1888.