Das Pigmentdruckverfahren (auch Kohleverfahren oder Kohledruck genannt) zählt zu den
Edeldruckverfahren. Es basiert darauf dass Gelatine wenn man sie mit einem chromsauren Salz
(Kaliumdichromat oder Ammoniumdichromat) dem Licht aussetzt in Wasser unlöslich (gegerbt)
wird. Ist ihr ein Farbstoff (Pigment) beigemischt so halten die unlöslich gewordenen Stellen
diesen mechanisch zurück. Weil als Pigment oft Kohlenstaub verwendet wurde ist für dieses
Verfahren auch der Name Kohledruck gebräuchlich. Überzieht man Papier mit einer Mischung aus in
Chromat gebadeter Gelatine und belichtet es unter einem Negativ so kann man durch Auswaschen
mit heißem Wasser ein Bild erhalten. Da aber die Wirkung des Lichts an der Oberfläche beginnt
und sich mehr oder weniger tief durch die Dicke der lichtempfindlichen Schicht erstreckt so
werden unter den im Licht unlöslich gewordenen Stellen noch einzelne unmittelbar auf dem Papier
liegende Gelatineteilchen löslich bleiben welche sich in heißem Wasser lösen und den
darüberliegenden Halbtönen ihren Halt rauben. st das Übertragspapier mit einer feinen
Harzschicht eingerieben so ist die Haftung nur locker. Presst man anschließend ein zweites
Stück Gelatinepapier auf so haftet das Bild auf der zweiten Fläche stärker als auf der ersten
und kann so zum zweiten Mal übertragen werden. Das beim ersten Übertrag erhaltene Pigmentbild
ist verkehrt d. h. es erscheint als Spiegelbild des Gegenstandes das zweimal übertragene Bild
ist dagegen seitenrichtig. (Wiki) Nachdruck der historischen Originalauflage von 1923.