Der Pädagoge und Heimatschriftsteller Friedrich Straumer (1840-1900) stellt seine
erzgebirgische Heimat seiner Zeit in Geschichten aus Stollberg Zwönitz Lößnitz Chemnitz
Grünhain Oederan Hartenstein Schneeberg und Annaberg vor. Die Ursprünge der erstmals im
Jahre 1343 als Stadt (Civitas) genannten Siedlung Stollberg liegen in der Zeit der
Erstbesiedlung des Erzgebirges. Die ersten Besitzer der Stal(e)burc (erstmalige urkundliche
Erwähnung 1244 wohl Fälschung sicher 1267 Stal-burch) und der dazu gehörigen Herrschaft
Stollberg waren die Erkenbertinger die sich später als Burggrafen von Starkenberg
bezeichneten. Die Burg und Stadt Stollberg gingen im Jahr 1459 als böhmisches Lehen an Sachsen
über. Im Jahre 1473 gelangten sie an das Geschlecht derer von Schönberg und 1564 an die
Wettiner Herrschaft. Aus der Herrschaft Stollberg wurde nun das kurfürstlich-sächsische Amt
Stollberg. Die Staleburc wurde zu einem kurfürstlichen Jagdschloss umgebaut welches jedoch
durch einen Brand im Jahr 1602 und wiederholt im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zerstört
wurde. In der Nähe der einstigen Furt durch den Fluss Gablenz kreuzten sich zwei wichtige
Handelsstraßen. Der Böhmische Steig führte von Altenburg nach Prag. Die Chemnitzer Straße
verlief zwischen der gleichnamigen Stadt und Dresden. So kamen häufig Handels- und Fuhrleute in
die Stadt die man wegen ihrer zweirädrigen Karren mit denen sie vor allem Salz und Erze
transportierten als Kärrner bezeichnete. An sie erinnert bis heute die Sage vom Kärrner von
Stollberg. (Wiki) Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1895.