Im 19. Jahrhundert war das Osmanische Reich gegenüber den europäischen Großmächten endgültig
ins Hintertreffen geraten und hatte den größten Teil seines auf dem Balkan gelegenen
Territoriums verloren seine Hauptstadt Konstantinopel rückte dadurch an den Rand des
Staatsgebietes. Wie die Entwicklung in Europa und Amerika zeigte bildeten Eisenbahnen die
Grundlage für wirtschaftlichen Fortschritt und Expansion in die Fläche. Nach diesen Vorbildern
hoffte Sultan Abdülhamid II. mittels der Eisenbahn als eines leistungsfähigen effizienten und
schnellen Transportsystems sein Reich bis zum Persischen Golf ökonomisch zu erschließen und
politisch zu stabilisieren. Seit Anfang der 1880er Jahre war der deutsche Ingenieur Wilhelm
Pressel mit der Entwicklung entsprechender Pläne beschäftigt. Er schrieb: Wenn die Eisenbahnen
im Stande sind die wirtschaftlichen Erzeugungskräfte und Verbrauchsfähigkeit eines Landes zu
heben so wird dies vor allem in Anatolien der Fall sein wo noch allzuhäufig aus Mangel an
Verkehrsmitteln im Innern bedeutende Fruchtmengen zugrunde gehen und weite Felder brachliegen
müssen. In Deutschland wurde das Projekt unterschiedlich beurteilt. Die Deutsche Bank war
anfangs wenig angetan. Sie war schließlich an der Rentabilität der Bahn und später dem
Rohstoffreichtum von Mesopotamien interessiert nachdem dort größere Vorkommen an Erdöl
gefunden worden waren. Kaiser Wilhelm II. setzte sich persönlich nachdrücklich für den Bahnbau
ein und schickte bei jedem vollendeten Bahnabschnitt ein zweisprachiges Glückwunschtelegramm an
die Bauarbeiter. 1899 wurde die vorläufige Vereinbarung zwischen der Deutschen Bank und dem
Osmanischen Reich über den Bau der Bagdadbahn von Konya nach Bagdad unterzeichnet. (Wiki) Der
vorliegende Band ist mit 8 S W Abbildungen illustriert. Nachdruck der historischen
Originalausgabe aus dem Jahre 1900.