»Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?« Als Klaus Staeck 1971 diese Frage unter das
Bildnis einer alten Frau setzte (ein Bild Dürers von seiner Mutter) war sein erstes Plakat
entstanden das provokante Kunst in den öffentlichen Raum brachte. Das politische
»Staeck-Plakat« wurde rasch zu einem festen Begriff und im Lauf der Jahre entstanden über 300
wirkmächtige Motive. Seine Bilderfindungen und zugehörigen satirischen Slogans wie »Deutsche
Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen« prägten das visuelle und
politische Gedächtnis der Bundesrepublik von den späten 1960er bis in die späten 1980er Jahre
mit. Denn Staeck verstand sich immer als Politprovokateur der mit seinen Entwürfen
gesellschaftlich brisante Themen und Krisen kommentierte und damit bewusst weitreichende
Skandale auslöste. Die Werkschau im Museum Folkwang zeigt nicht nur rund 180 seiner Plakate
sondern präsentiert auch Klaus Staecks frühe Druckgrafiken. Ergänzt wird die Ausstellung durch
Multiples in denen Staeck seinen politischen Intentionen dreidimensionale Form gibt.