»Fast alles was sozial geschieht geschieht unter der Beobachtung Dritter. Bald ist es das
Publikum bald das Wahlvolk bald sind es die Konsumenten die Eltern die Kinder oder die
Gerichte deren Existenz beim sozialen Handeln in Rechnung gestellt wird. [...] Solange es zwei
gibt gibt es nur Sozialität sobald es einen Dritten gibt gibt es Gesellschaft« (Jürgen
Kaube). Diesen Status der Figur des Dritten im Verhältnis zum Anderen und zum Einen von
Tertiarität mit Bezug auf Alterität und Identität fokussieren die »Studien zur
Sozialontologie«. Auf den Schultern von Simmel und Freud von Sartre und Lacan von Lévinas und
Girard von Elias und Berger Luckmann die je Figuren und Funktionen des Dritten (der bzw. die
Dritte) reflektiert haben werden sprachanalytische ödipal-trianguläre
sozialphänomenologische und polymorphologische Argumente systematisiert um den
unhintergehbaren Stellenwert des Tertius in den Urszenen der Vergesellschaftung aufzuweisen. In
der Konsequenz zeigen sich die »generalisierte Dritte« und »dreifache Kontingenz« als
produktive Sozialkategorien um die bekannte Kluft zwischen Intersubjektivitätstheorien (Ego
und Alter Ego) und Transsubjektivitätstheorien (das Kollektive bzw. das Dritte) zu überbrücken.
Abschließende Erprobungen demonstrieren dass relevante soziale Teilsysteme wie Recht
Marktökonomie Politik Medien und Familiarität selbst die Liebe nur unter Einbeziehung der
dritten Person sinngesetzlich adäquat verstanden und erklärt werden können.