In den 1980er Jahren ist in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Auseinandersetzung der
Friedensbewegung mit der überkommenen Erinnerungskultur in Bezug auf Kriege ein neuer Typus von
Denkmälern entstanden: Erinnerungsorte für Deserteure. In Ostdeutschland sind vereinzelte
derartige Denkmäler für kriegsmüde Soldaten bereits unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg
gesetzt worden. Dieses Buch stellt zusammenfassend den widerspruchsvollen Diskurs über
Desertion bis hin zur Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren im Jahre 2002 dar. Es werden
mehr als 41 Denkmäler und Gedenkorte für Deserteure mit ihrer widerspruchsvollen Entstehungs-
und Wirkungsgeschichte dokumentiert. In die Darstellung werden auch Tötungsorte von Deserteuren
einbezogen die heute vielfach Gedenkorte sind. Die hier behandelten Erinnerungsorte werden
nicht als Heldendenkmäler verstanden. Gleichwohl gibt es Schicksale unter den Persönlichkeiten
der gewürdigten Männer deren Verhalten heroische Züge trägt in ihrer Distanzierung von einem
verbrecherischen Krieg. Der Titel des Buches verweist auf diese Paradoxie.