'Aus fernen Welten' dies war der Titel eines Buchs des frühen populären Astronomen Bruno Hans
Bürgel das nach dem ersten Erscheinen im Jahr 1910 zum Bestseller und viele Male wieder
aufgelegt wurde - sogar noch nach dem Tod des Verfassers. In diesem Buch bot Bürgel eine
Übersicht über den seinerzeitigen Stand des Wissens Anfang des 20. Jahrhunderts. Wie erstaunt
wäre er würde er den Fortschritt sehen der in den darauffolgenden 115 Jahren erreicht wurde.
Riesige Teleskope die Beobachtungen nicht nur im Visuellen anstellen unglaublich empfindlich
sind und die Grenzen des damals Vorstellbaren bei Weitem sprengen. Wahrscheinlich noch mehr
erstaunen würde es Bürgel dass es heutzutage möglich ist technische Geräte zu den Objekten
des Sonnensystems auszusenden und auf manchen von ihnen sogar zu landen. In dieser Ausgabe
berichten wir über ferne Galaxien das Sterben von Sternen und über die unglaublich
energiereichen Gammastrahlenblitze die plötzlich an jeder Stelle des Firmaments aufleuchten
können. In manchen von ihnen steckt so viel oder sogar mehr Energie wie sie unsere Sonne in den
zehn Milliarden Jahren ihrer Existenz erzeugen wird. Das Weiteren berichten wir über die Dunkle
Energie die möglicherweise mit zunehmendem Alter unseres Universums abnimmt. Von der Dunklen
Energie und der Dunklen Materie hatte man Anfang des 20. Jahrhunderts noch nicht einmal eine
Ahnung. Raumsonden zu anderen Himmelskörpern sind mittlerweile 'Alltag' vor mehr als 60 Jahren
stießen die ersten noch simplen Apparate in die Weiten des Sonnensystems vor. Derzeit befindet
sich die NASA-Raumsonde Europa Clipper im Anflug auf den Riesenplaneten Jupiter soll dort im
Jahr 2030 ankommen und in eine Umlaufbahn um den Gasriesen eintreten. Ihre Hauptaufgabe ist die
Erforschung des Jupitermonds Europa unter dessen Eisoberfläche ein tiefer Ozean aus flüssigem
Wasser vermutet wird. Auch die kleinen Objekte im Sonnensystem verdienen unsere Aufmerksamkeit:
Ende des Jahres 2026 erreicht die europäische Raumsonde HERA den Doppelasteroiden
Didymos-Dimorphos dessen Komponenten jeweils nur wenige hundert Meter groß sind. Mit der Sonde
soll untersucht werden wie sich der gezielte Einschlag der NASA-Raumsonde DART im September
2022 auf den kleineren Körper Dimorphos ausgewirkt hat. Damals sprengte der Aufschlag der Sonde
beträchtliche Gesteinsmengen aus dem Asteroidenmond heraus die auf Nimmerwiedersehen in den
Weltraum entwichen. Gegen Ende dieses Jahrzehnts soll das größte optische Teleskop der Welt in
Chile seinen Betrieb aufnehmen: Das Extremely Large Telescope dessen Hauptspiegel mit einem
Durchmesser von 39 Metern im Jahr 1910 eine völlig utopische Vorstellung war. Auch hier würde
Bruno Hans Bürgel nur staunen können. Viel Spaß beim Lesen wünscht Tilman Althaus.