Für seine Arbeit Deponie hat sich Tobias Kruse in Ostdeutschland auf die Suche nach den Spuren
und Narben einer Zeit begeben die bis heute ihre Schatten auf die Gegenwart wirft: die Jahre
nach der Wiedervereinigung. Eine Zeit die reich an Möglichkeiten war für viele aber auch
Enttäuschung Wut und Verbitterung brachte. 30 Jahre nach dem Mauerfall fuhr der Fotograf und
gebürtige Mecklenburger 8.000 Kilometer durch den Osten Deutschlands. Er reiste durch leere
Landstriche und Dörfer in volle Fußballstadien und zu nächtlichen Demonstrationen. Er
fotografierte Phänomene die ebenso historisch wie gegenwärtig sein können und besuchte Orte
die ins kollektive Gedächtnis eingegangen sind. Seine Schwarz-Weiß Fotografien hinterlassen ein
düsteres bedrückendes Unbehagen. Sie sind Chiffren der Trauer und Bildzeichen eines
schmerzhaften historischen Prozesses. Der Fotograf Tobias Kruse wurde 1979 in Waren an der
Müritz geboren und wuchs in Schwerin auf. Seit 2011 ist er Mitglied der Agentur Ostkreuz.