Fanny Lewald (1811 - 1889) ist eine Vorkämpferin der Frauenemanzipation. Sie fordert das
uneingeschränkte Recht der Frauen auf Bildung und auf gewerbliche Arbeit und wendet sich gegen
die Zwangsverheiratung junger Frauen. Sie steht in Kontakt mit bedeutenden Frauen ihrer Zeit
wie Rahel Varnhagen und Bettina von Arnim. Unter ihrem Verleger Heinrich Brockhaus
veröffentlicht sie sehr erfolgreich ihre ersten Romane und wird dadurch wirtschaftlich
unabhängig. 1845 brach Lewald nach Italien auf - seit Goethes Italienischer Reise das Land der
Sehnsucht für zahlreiche Künstler - wobei diese Reise auch ein Akt der Emanzipation war da
die Frauengeneration vor Fanny Lewald noch an den Rhein reiste. Ein Tagebucheintrag lautet: Es
war mir als wären mir Flügel gewachsen und so unglaublich kam es mir vor daß ich die
Kaufmannstochter aus der Kneiphöfschen Langgasse in Königsberg in Preußen jetzt aus eigener
Machtvollkommenheit so weit so weit von der Heimat am Lago maggiore umherging. Das Römische
Tagebuch entstand - anders als das Italienische Bilderbuch 1847 - erst lange nach ihrer Reise
und erschien zum ersten Mal 1864 posthum. Nachdruck der von Heinrich Spiero verantworteten
Ausgabe aus dem Jahr 1927.