Die Vergabe der Olympischen Spiele 1996 an Atlanta hat viele Diskussionen zum Thema
Kommerzialisierung im Sport und insbesondere bei Olympischen Spielen ausgelöst. Der
sentimentale Favorit Athen konnte sich in der Bewerbung als Austragungsort der
Jahrhundertspiele gegen die Coca-Cola-Stadt im Süd-Osten der USA nicht durchsetzen. Athen galt
deshalb als die Bewerberstadt mit den größten Chancen da die griechische Hauptstadt genau
hundert Jahre zuvor (1896) die ersten Spiele der Neuzeit ausgerichtet hatte. Es wäre also ein
rundes Jubiläum gewesen. Tatsache ist aber dass Atlanta mit der Veranstaltung der 23.
Olympischen Spiele beauftragt wurde. Es wird gemutmaßt dass wirtschaftliche Überlegungen der
Hauptgrund für diese unpopuläre Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC)
waren. Der Begriff Kommerzialisierung ist hier sicherlich angebracht. Die vorliegende Studie
betrachtet die Olympischen Spiele in historischer Perspektive und beleuchtet dabei die
Verflechtung zwischen Wirtschaft und Sport. Den Schwerpunkt der Betrachtung bilden dabei die
folgenden Fragestellungen: Ab wann kann man von der Kommerzialisierung der Olympischen Spiele
sprechen? In welchem Ausmaß haben Personen wie Horst Dassler Karl Schranz oder Juan Antonio
Samaranch zur Entwicklung der Kommerzialisierung beigetragen? Und welche Ereignisse sind für
die kommerzielle Entwicklung entscheidend?